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Viskose

Was ist Viskose für ein Stoff? 

Viskose ist ein vielseitiges Material, das in der Modewelt aufgrund seiner angenehmen Haptik und seines fließenden Falls geschätzt wird. Viskosestoffe werden besonders gern verwendet, da sie leicht und besonders hautfreundlich sind. Viskose vereint die Vorteile von Baumwolle und Seide in sich und hat sich deshalb in der Textilindustrie etabliert. Sie überzeugt durch ihre Weichheit, ihre Leichtigkeit und ihre hervorragende Atmungsaktivität. Das macht Viskose Stoffe vor allem zur Herstellung von Sommer Textilien so beliebt.

Viskose: Definition und Herkunft

Was ist Viskose genau? Und woraus besteht Viskose? 

Viskose ist eine halbsynthetische Chemiefaser, die aus dem natürlichen Rohstoff Zellulose gewonnen wird. 
Zellulose stammt aus Holz, hauptsächlich von Buchen, Fichten oder Eukalyptus. Daraus werden mithilfe eines aufwändigen chemischen Verfahrens Naturfasern hergestellt. 

Der Begriff Viskose leitet sich von der viskosen – also zähflüssigen – Konsistenz der Zellulosemasse ab, die während des Herstellungsprozesses entsteht. 

Ursprünglich wurde das Viskoseverfahren im 19. Jahrhundert entwickelt, um eine kostengünstigere Alternative zu Seide herzustellen, weshalb Viskose auch als "Kunstseide" bekannt wurde. 

Früher wurde Viskose auch als Rayon bezeichnet, wie es auch in den USA immer noch üblich ist. Heutzutage ist das Viskose Material als Textilstoff weit verbreitet und sehr beliebt, da es sich durch eine hohe Vielseitigkeit und besonders angenehme Trageeigenschaften auszeichnet. 

Herstellungsprozess von Viskose 

Die Herstellung von Viskose beginnt mit der Gewinnung von Zellulose aus Holz. Diese Zellulose wird in mehreren Schritten chemisch aufbereitet: 

  1. Zunächst wird das Holz zu Zellstoff verarbeitet.
  2. Dann wird der Zellstoff in Natronlauge getränkt, um Alkalizellulose zu erzeugen. 
  3. Diese Alkalizellulose wird weiterverarbeitet, indem Schwefelkohlenstoff hinzugefügt wird, was die Entstehung der zähflüssigen Spinnlösung bewirkt. 
  4. Diese Spinnlösung wird durch feine Düsen gepresst und in einem Spinnbad zu Viskosefilamenten verfestigt. 
  5. Diese Filamente werden zu einer Viskosefaser gesponnen, die dann weiterverarbeitet werden kann. 


Der gesamte Prozess, auch bekannt als Viskoseverfahren, ist seit über 100 Jahren im Einsatz und sorgt dafür, dass die Faser ihre weiche, fließende Struktur erhält.

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Besondere Merkmale und Anwendung von Viskose 

Viskose zeichnet sich durch einige bemerkenswerte Eigenschaften aus, die sie zu einem beliebten Material in der Modewelt machen. Der Stoff ist weich, leicht und luftig und bietet einen schönen, fließenden Fall, der besonders bei Sommerkleidung geschätzt wird. 

Zu den herausragenden Viskose Eigenschaften gehören: 

  • die hohe Feuchtigkeitsaufnahme, die das Material besonders atmungsaktiv macht und für eine optimale Feuchtigkeitsregulierung sowie ein angenehmes Hautgefühl sorgt. 
  • Viskose lässt sich zudem hervorragend färben, was zu brillanten, langanhaltenden Farben führt. 
  • Viskose fusselt nicht und ist antistatisch. 
  • Viskose ist sehr hautfreundlich und generell sogar gut für Allergiker geeignet. 
  • Viskose hat einen besonders lockeren, fließenden Fall. 
  • Viskose besitzt eine sehr hohe Dehnbarkeit. 
  • Viskose ist kostengünstig. 


Typische Anwendungsbereiche sind leichte Blusen, T-Shirts, Kleider, Röcke, Futterstoffe und Unterbekleidung, die durch den Einsatz von Viskose stilvoll und besonders komfortabel zu tragen sind, weil man darin nicht so leicht schwitzt. 

Unterschiede von Viskose und anderen Stoffen 

Ist Viskose eine Naturfaser? 

Technisch gesehen ist Viskose eine Regeneratfaser. Das bedeutet, sie wird aus natürlichen Materialien, nämlich Zellulose, hergestellt, aber durchläuft eine chemische Verarbeitung, um in ihre endgültige Form zu gelangen. 

Dies verleiht Viskose ihre einzigartigen Eigenschaften, die sie von anderen Stoffen abheben. Die Haptik und Optik von Viskosestoffen kann beispielsweise der von Seide, Baumwolle oder auch Wolle ähneln. 

Eine häufige Frage ist: Ist Viskose Baumwolle? 

Die Antwort ist nein. Trotz ihrer Gemeinsamkeiten handelt es sich bei Viskose und Baumwolle um unterschiedliche Materialien. Während Baumwolle eine reine Naturfaser aus den Samenhaaren von Malvengewächsen ist, wird Viskose aus natürlicher Zellulose durch einen chemischen Prozess gewonnen. 

Dieser Unterschied führt zu verschiedenen Eigenschaften. Viskose ist beispielsweise saugfähiger als Baumwolle und hat eine glattere, seidenähnliche Oberfläche und lässt sich wesentlich besser färben. Andererseits neigt Viskose eher zum Knittern.

Allerdings wird Viskose häufig mit anderen Fasern kombiniert, um deren Eigenschaften zu ergänzen. So findet man oft Baumwoll-Viskose-Mischungen, die die Vorteile beider Materialien vereinen: die Saugfähigkeit von Baumwolle und den fließenden Fall von Viskose. Dieser Materialmix eignet sich hervorragend für die Herstellung von Heimtextilien wie Bettwäsche oder dekorativen Stoffen, da sie sich angenehm anfühlen und pflegeleicht sind. 

Im Gegensatz zu Kunstfasern ist Viskose viel atmungsaktiver und saugfähiger. Und im Vergleich zu echter Seide ist Viskose wesentlich robuster und kostengünstiger. 

Pflege von Viskose 

Zunächst sollte man immer die Pflegehinweise auf dem Etikett beachten. 

Generell lassen sich Viskosestoffe am besten mit dem Feinwaschprogramm und Flüssigwaschmittel waschen, damit keine Waschmittel-Rückstände entstehen und das Gewebe kein stumpfes Aussehen bekommt.
Das Waschen in einem Wäschenetz ist ideal. Viskose sollte eher nicht geschleudert werden und sie ist nicht für den Trockner geeignet. 

Da Viskose zum Knittern neigt, können die Kleidungsstücke auf der ersten Stufe nach dem Trocknen sanft mit einem Dampfbügeleisen geglättet werden.