Schurwolle

Schafwolle gehört zu den ältesten Naturfasern überhaupt, aus denen Textilien hergestellt werden. Reine Schurwolle stammt ausschließlich von lebenden Schafen und zeichnet sich durch ihre besonders hohe Qualität aus. 

Geschorene Wolle kann zu Garnen mit 100 % Wollanteil oder in Mischungen mit anderen Fasern versponnen werden.

Gesponnene Wolle kann anschließend zu Stoffen gewebt, zu Trikotagen (= Strickwaren mit Maschenbildung) oder zu Knitwear verstrickt werden. Oder sie kann zu Filz weiterverarbeitet werden. 

Besonders beliebt ist die Verwendung von reiner Schurwolle für hochwertige wärmende Pullover, Jacken und Mäntel. 
Auch exklusive Anzüge bestehen oft aus teuren und hochwertigen Wollstoffen, die aus sehr feinen Garnen gefertigt wurden. 

Von den britischen Inseln wiederum stammt der bekannte und beliebte Tweed-Stoff aus reiner Schurwolle, der besonders robust, warm, langlebig und strapazierfähig ist. Aus ihm werden vorwiegend Jacken, Mäntel, Kostüme, Sakkos und Mützen gefertigt, die im Winterhalbjahr ideal vor Wind und Wetter schützen, und dennoch immer stilvoll aussehen.

Schurwolle: Definition und Herkunft

Schurwolle: Was ist das genau und was ist der Unterschied zu anderen Wollarten? 

Der Unterschied von Wolle zu Schurwolle ist folgender: Als reine Schurwolle darf nur Wolle von lebenden Hausschafen bezeichnet werden, deren Wolle einmal im Jahr durch das Scheren gewonnen wird. Wolle gibt es in den natürlichen Farben Weiß, Braun oder Schwarz. Schurwolle besitzt eine höhere Qualität und ist feiner, gleichmäßiger und weicher als andere Wollarten wie z.B.: 

  • Lambswool: Wolle von der erste Schur der Lämmer 
  • Gerberwolle: Hierbei wird das Fell von geschlachteten Tieren verwendet 
  • Sterblingswolle: Das ist die Wolle von natürlich verstorbenen Tieren 
  • Reißwolle: Hierbei handelt es sich um ein Recyclingprodukt aus Altwolle 

Die Wollqualität unterscheidet sich stark in den verschiedenen Herkunftsländern. Vor allem in der Feinheit der Fasern gibt es dabei deutliche Unterschiede.
Besonders hochwertige Schurwolle stammt aus: 

  • Neuseeland 
  • Australien 
  • Südafrika 
  • Südamerika 

Schafwolle: Verarbeitung 

Ein Schaf liefert jährlich Wolle für ca. 5 Pullover. Nach dem Scheren wird die Wolle folgendermaßen verarbeitet: 

  1. Die Wolle wird nach Qualität und Eigenschaften vorsortiert 
  2. Dann wird die Wolle schonend gewaschen, gekämmt, gefärbt oder gebleicht 
  3. Das Wollfett (Lanolin) wird ihr bei der Verarbeitung zunächst entzogen und gegebenenfalls später bei der Veredelung wieder hinzugefügt 
  4. Dann werden die Fasern zu Garn versponnen 
  5. Aus den Garnen werden Stoffe und Textilien gewebt, gestrickt oder zu Filz verarbeitet. Oder es werden Teppiche daraus geknüpft. 
  6. Um der Wolle noch besondere Eigenschaften zuzufügen, die sie von Natur aus nicht hat, wird sie teilweise noch “ausgerüstet”. Das heißt z.B. die Wolle wird mottensicher, filzfrei oder maschinenwaschbar gemacht.

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Besondere Merkmale und Anwendung von Schurwolle 

Als hochwertige Naturfaser zeichnet sich Schurwolle durch viele positive Eigenschaften aus. Sie ist: 

  • antistatisch 
  • antibakteriell 
  • atmungsaktiv 
  • kompostierbar 
  • langlebig 
  • schmutzabweisend 
  • schwer entflammbar 
  • temperaturregulierend 
  • wärmeisolierend 

Schurwolle vs. Merinowolle: Unterschiede 

Im Unterschied zu Schurwolle stammt Merinowolle nicht vom normalen Hausschaf, sondern von einer speziellen Rasse, dem Merinoschaf. Das stammt ursprünglich aus Nordafrika. Im Vergleich zur Schurwolle ist Merinowolle viel feiner und elastischer, außerdem ist die Merinofaser stark gekräuselt und seidenweich. Da sich Merinowolle auf der Haut nicht kratzig anfühlt, ist sie eher für körpernahe Bekleidung geeignet, als beispielsweise Schurwolle. 

Da es viel weniger Merinoschafe als normale Hausschafe gibt und weil man von Merinowolle eine größere Menge benötigt, um ein Kleidungsstück daraus zu fertigen, ist Merinowolle so exklusiv, begehrt und teurer in der Herstellung. 

Verwendung in der Mode 

Aufgrund ihrer wärmeisolierenden und temperaturregulierenden Eigenschaften wird Schurwolle vor allem für Winterbekleidung verwendet. 

In unserer Iris von Arnim Kollektion finden Sie beispielsweise Hosen aus reiner Schurwolle. Oder Mäntel, JackenSchals und Röcke für die kalte Jahreszeit im Materialmix aus wärmender Schurwolle und feinstem Cashmere, was den edlen Doubleface-Stücken eine besonders edle Ausstrahlung verleiht. 

Schurwolle richtig pflegen 

Damit man möglichst lange an den positiven Eigenschaften reiner Schurwolle Freude hat, ist es wichtig, sie richtig zu pflegen.

Zunächst ist es wichtig, das Pflegeetikett im jeweiligen Kleidungsstück zu prüfen und zu beachten. 
Am besten wäscht man Textilien aus reiner Schurwolle vorsichtig mit der Hand oder im speziellen Wollprogramm der Waschmaschine mit einem Wollwaschmittel. Zu hohe Temperaturen oder starkes Schleudern zerstört die Struktur der Wollfasern und sie würde dadurch verfilzen. 

Außerdem ist reine Schurwolle anfällig für Motten. Ein Mottenschutz in Form eines Lavendelsäckchens oder aus Zedernholz im Kleiderschrank kann Textilien aus Wolle vor Motten schützen. 

Erfahren Sie mehr über Naturfasern wie Baumwolle bzw. Bio-Baumwolle.